Angeregt durch die vielen Berichte in den Medien über Umweltverschmutzung, Pestizideinsatz in der Landwirtschaft, Insektensterben im allgemeinen und Bienensterben im Besonderen, ist das Umweltbewusstsein in der allgemeinen Bevölkerung in den letzten Jahren stark gestiegen

Unsere Honigbiene spielt hierbei eine herausragende und wichtige Rolle. Jeder kennt sie und jeder bringt sie mit ihrem sprichwörtlichen Fleiß und vor allem einer intakten Umwelt in Verbindung. Hört man das Wort (Honig-) Biene sieht man sofort vor seinem inneren Auge die fleißige Maja und ihre Kolleginnen, wie sie unter blauem Himmel im warmen Sonnenschein von Blüte zu Blüte sausen und eifrig Nektar und Pollen sammeln. Und man schmeckt schon förmlich den süßen Honig auf dem sonntäglichen Frühstücksbrötchen. Die Honigbiene drängt sich förmlich auf, als Symbolfigur für eine ‚heile Welt’.

Und jetzt ist diese ‚heile Welt’ plötzlich in Gefahr. Immer mehr Menschen merken, dass da etwas nicht mehr stimmt mit dieser ‚heilen Welt’. Immer mehr Menschen werden sensibler für ihre Umwelt und beginnen sich mehr und mehr dafür zu interessieren.

Erwähnt man einem Fremden gegenüber, dass man Imker ist, ist für Gesprächsstoff für die nächste Stunde gesorgt. „Wie ist denn das mit dem Bienensterben? Ist das wirklich … .“

„Mein Opa, der hatte ja auch Bienen. Und da bin ich als kleiner Knirps sonntags immer … .“

„Und diese Varroa-Milbe, wie gefährlich ist die denn nun für … .“

Diese allgemeine Begeisterung für unsere Honigbiene möchten wir, als Imkerverein, aufgreifen und weiterleiten. Dahin, dass die Menschen mit denen wir darüber sprechen ein erweitertes Umweltbewusstsein entwickeln und sich selbst in der Verantwortung sehen, etwas dafür zu tun.

Bei Führungen für Kindergärten und Schulklassen erstaunt es immer wieder, wie sensibel selbst die Kleinsten gegenüber ihrer Umwelt sind. „Wie können wir den Bienen helfen?“ ist dann eine oft gestellte Frage. Die Knirpse würden am liebsten gleich losrennen und überall Krokusse und Tulpen pflanzen.

Führt man, anlässlich eines Firmen- oder Vereinsausflugs, eine Gruppe Erwachsene durch unseren Schau- und Lehrbienenstand, merkt man wie so mancher nachdenklich und verlegen wird, wenn er an seinen eigenen Garten denkt: mit sterilem englischem Rasen, Tujahecke, Kiesgarten und Gabionenmauer. Wie viel lebendiger ist da eine bunte Blumenwiese. Oder eine Hecke aus einheimischen Sträuchern, die nicht nur vielen verschiedenen Insekten, sondern auch Vögeln und Kleinsäugern dient und sie mit Nahrung und Wohnraum versorgt.

Wir wollen unsere Besucher zum Nachdenken und Handeln bringen, damit sie dann zukünftig als Multiplikatoren in ihrem eigenen Umfeld wirken.

Wir wollen unsere Besucher nicht nur mit Geschichten über Imker und ihre Bienchen unterhalten, wir wollen ihnen die Augen öffnen für all die globalen Zusammenhänge in unserer Umwelt. (tb)

Dies ist der Bildungsauftrag dem wir uns als Imker im Imkerverein Dahner Tal verpflichtet sehen.